Im Zentrum des Dorfes stand die alte Nikolauskapelle als Filialkirche von Pfaffenhausen.
Die 3 Altäre, Kanzel und Orgel hatte, ist nur der Turm von 1680 in den quadratischen Geschossen erhalten.
Fassadengliederung des Turms, Geschosstrennung durch Gesimse, im EG. Ansätze eines ehemals Gewölbes (eventuell Turmscheitelkapelle mit Chor im Turm EG.)
Um 1680/82 kleinere Arbeiteten des Künstler Dominikus Schenk (Maler) und Martin Döttel (Bildhauer) aus Mindelheim an der Kapelle.
1682 fertigte Döbel auch die 4 Evangelisten und hl Geist Taube für die neue Kanzel sowie 2 Engel für den Hochaltar an.
Um 1720 H. Sebastian und Hl. Wendelin angefertigt.
2. Viertel 18. Jh. Gestühl geschweifte Wangen mit Bandelwerk- und Rankenschnitzerei.
2. Hälfte 18. Jh. Holzfiguren gefasst und 1. Kruzifix für den Hochaltar.
Nach 1750 Kruzifixus neben der Kanzel, Vortragekreuz.
Auferstandener. 18. Jh.
1856 wurde der Choraltar mit dem Kirchenpatron dem Hl. Nikolaus durch Maler Lampert und Schreinermeister Zick beide aus Pfaffenhausen auf das Gelungenste repariert und restauriert.
1858 Der Kirchturm der Filialkirche wurde im September neu gedeckt vom Zimmermeister Schmid. Das Kreuz und der Knopf vergoldet vom Maler Lampert. Der Turm selbst und die Kirche heruntergeputzt, ein neuer Eingang zur Kirche gepflastert vom Mauerer Josef Mayer.
Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde 1871 nach Plänen von Architekten und Brandinspektor Klein aus Mindelheim neuromanisch erbaut.
Leitender Maurer vor Ort: Stephan Stark, Pfaffenhausen
Grundsteinlegung 21.06.1871, Dachstuhl bereits Ende Sept. 1871, nach nur
3 Monaten(!) durch Zimmermeister Schmid von Pfaffenhausen
1872 Rohbau fertiggestellt
1873/74 verputzt und innen ausgemalt letzteres durch die Maler Striebl, Kirchheim und Simon von Illertissen.
Fresken 1873. In den 4 Kappen des Chorgewölbes die abendländischen Kirchenväter. An der Langhausdecke in der Mitte Dreifaltigkeit, bez. Thomas Guggenberger und in den 4 Ekken die Evangelisten in Grisaille (Malerei die ausschließlich in Grau, Weiß und Schwarz ausgeführt ist. Dekorationsmalerei von Thomas Guggenberger aus München (stattete zahlreiche Kirchen im Landkreis und weit darüber hinaus aus).
1875 Drei Altäre neuromanisch von einem Schreiner aus Dirlewang, gefasst von Malermeister Striebel
Hl Sebastian und Wendelin am linken Seitenaltar von 1720.
Gestühl im Kirchenschiff neugotisch.
Beichtstuhl, Kanzel und Kommunionbank von Schreiner Zick, Pfaffenhausen
Chorstühle und Türen von Schreiner Hans Malor, Kirchheim.
Kanzel neuromanisch: am Corpus Halbfiguren Christi und der Propheten Isaias, Jeremias, Ezechiel und Daniel.
Äußere Gestaltung der Arch. (Zwerggalerie am Chor! Sehr selten in unserer Gegend)
Weihe 28.09.1876 durch Bischof. Pankratius von Dinkel.
1878 Orgel von Fa. Böhler MM
1883 wurde die Pfarrei Schöneberg zur selbständigen Pfarrei erhoben. Mit der Erhebung zur Pfarrei wurden ein Pfarrhof und ein neuer Friedhof angelegt.
So ziert die auf einer Anhöhe stehende Kirche den Ort und wird von den Priestern aus der Pfarreiengemeinschaft Pfaffenhausen betreut.
Von der alten Kirche war lediglich der Turm aus der 17. Jahrhundert geblieben, der dann anno 1898 seinen markanten Turmhelmaufgesetzt bekam.
1880/1890 Ölberg- Christus und Engel mit Kelch
1898 wurde die defekte Kuppel vom Kirchturm abgetragen und eine Neue, nach dem Plan des Maurermeisters Michael Stark von Pfaffenhausen in ihrer jetzigen Form aufgesetzt. Die
Zimmererarbeiten wurden durch Zimmermeister Leonhard Fickler und die Maurerarbeiten durch den Mauermeister Johann Lochbrunner beide aus Schöneberg ausgeführt.
Es war wohl beabsichtigt, das Mauerwerk des Turmes zu erhöhen, doch widerstand das stabile alte Mauerwerk des Turmes allen Bemühungen und lies es beim Alten. Nur eine frische Tünche musste sich der alte Turm mit der Kirche gefallen lassen.
Ende November kamen die neuen drei Glocken aus der Glockengießerei von Hamm in Augsburg. Ihre Stimmung ist:
Fis ( 15 Zentner) ais (4 Zentner) cis (2,5 Zentner)
Sie wogen zusammen 21,5 Zentner.
Dafür wurde auch ein eiserner Glockenstuhl im Turm aufgestellt. Die Gemeinde ließ auch ihre Uhr wieder richten und ließ statt des Pendelwerkes, das sie vor hatte nur das nicht gut ging, durch ein Ankerwerk ersetzen.
29.3.1916 fand die feierliche Installation des neuernannten Hoch. Herrn Pfarrers Ulrich Som statt.
1953 Neues Kriegerdenkmal in Grüntenstein und mit Figur des Hl. Sebastian in Muschelkalk beim Friedhofseingang.
1982 Die Pfarrkirche Schöneberg wurde renoviert. Der Innenraum wurde erneuert, ebenso wurde eine Außenrestaurierung vollzogen.
Mehrere neugotische Figuren zum Teil um 1960 umgearbeitet.
2013 Außensanierung: Sanierung vom Kirchendach
2014 Erneuerung der Bockshaut im Langhaus 2014
2016 neuer Volksaltar, Ambo, Osterleuchter,2 Akoluthen Leuchter, Taufsäule und neue Orgel
2017 neue Liedanzeigetafel und Lautsprecheranlage
2020 Verschiedene hl. Figuren Hl. Josef, Hl. Johannes der Täufer, Hl. Wendelin, Hl. Sebastian, Hl. Rochus, Auferstandener Heiland und die Muttergottesfigur wurden durch Diplom- Restaurator Ernst Striebel aus Kirchheim restauriert.
Neuen Plattenbelag beim Vorplatz vom Leichenhaus angebracht.
2021 Friedhofskreuz renoviert. Das neue Holzkreuz mit Dach wurde Komplett aus Eichenholz neu hergestellt. Der geschnitzte Christus aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts 1920-1950 wurde von Restaurator Ernst Striebel aus Kirchheim restauriert und neu gefasst. Das Dach und die Rückwand wurden mit Kupferblech verkleidet.
In der Kirche wurde bei der 1. und 2. Empore eine Brüstungserhöhung durch die Fa. Kunstschmiede Nusser angefertigt und angebracht.
Der schadhafte Baldachim (Fronleichnamshimmel) von 1910/1920 wurde durch Dipl.-Restauratorin Fr. Laura Klama aus Waal restauriert.
2022 Neue Urnengrabanlage für unseren Friedhof
Text: Johann Rampp Bilder: Johann Rampp