Der Ort wurde 1120 erstmals als SCHOENENBERCK erwähnt

Um 1130 Stiftung eines Praediums (Landwirtschaftlichen Gut) in SCOENENBERCH an die Abtei St. Ulrich in Augsburg für Seelenheil ihres Verstorbenen Sohnes Siegfried und ihrer Eltern durch Mechthild von Aindling, Gemalin des bischöflichen Ministerialien ULRICH von HAUSEN. Im Spätmittelalter galt eine HUFE im Ort als Amtshof des Benediktinerstiftes St. ULRICH und AFRA in Augsburg. Während des grundherrlichen Hofgerichts musste der Amtshof den Reichsabt mit seinen 13 Pferde starken Gefolge beherbergen und verpflegen.

1391 umfasste deren klösterliche Hochstiftsbezirk 23 Ortschaften.

Das einst zur Herrschaft Mindelheim gehörende Dorf, war aber kirchlich stets eine Filiale der Pfarrei Pfaffenhausen. 1209 hatte auch das im Mittelalter recht bedeutende Prämonstratenser – Kloster Abtei Ursberg nahezu die Hälfte der Höfe in Schöneberg. Es war damit ein einflussreicher Grundherr im Dorf am Fuße des Höhenberges. Die andere Hälfte gehörte zu Mindelheim, das in Schöneberg auch ein Obergericht hatte. Das Kloster Ursberg stellte zeitweise auch einen ,,Konventualen“, also ein Klostermitglied ab, der in Schöneberg seelsorgerisch tätig wurde und das benachbarte – zeitweise ebenfalls zu Ursberg gehörende Weilbach mitbetreute.

 

Aus der langen Geschichte Schönebergs seien einige Ereignisse mit Bezug zur Kirche aufgezeigt. So starben anno 1650 etliche Personen im Dorf einen schnellen uns unvorhersehbaren Tod. Wahrscheinlich an der Pest. Da ergriff die ganze Gemeinde Furcht und Schrecken. Um den ,,verborgenen göttlichen Zorn oder Straf zu mildern, gelobte die Gemeinde einen gewissen Feiertag zu halten. Sie versprach, ,,ein Altärle in dem Kürchle zu renovieren“ und den Sankt-Rochus Tag als Feiertag auf ewig anzunehmen und ein gesungenes Amt mit kurzem Sermon (Predigt) halten zu lassen.

Überliefert ist auch, dass im Jahre 1659 in Schöneberg beim Kuhvieh ,,eine leidige Sucht“ herrschte, 28 Stück Vieh, jung und alt, sind ,,umgefallen“. Die Gemeinde ließ, um die Versöhnung des göttlichen Zorns und Erlangen göttlichen Segen über das arme Vieh“ jährlich an den Montagen nach der Kürchweihung“ eine heilige Votivmesse lesen, bei welcher die ganze Gemaindt sich versammeln, und andächtig beten sollte“.

Im Zentrum des Dorfes stand die alte Nikolauskapelle als Filialkirche von Pfaffenhausen. Die 3 Altäre, Kanzel und Orgel hatte, ist nur der Turm von 1680 in den quadratischen Geschossen erhalten.

Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde 1871 nach Plänen von Architekten und Brandinspektor Klein aus Mindelheim neuromanisch erbaut.

Leitender Maurer vor Ort: Stephan Stark, Pfaffenhausen

Grundsteinlegung 21.06.1871, Dachstuhl bereits Ende Sept. 1871, nach nur

3 Monaten(!) durch Zimmermeister Schmid von Pfaffenhausen

Weihe 28.09.1876 durch Bischof. Pankratius von Dinkel.

1883 wurde die Pfarrei Schöneberg zur selbständigen Pfarrei erhoben. Mit der Erhebung zur Pfarrei wurden ein Pfarrhof und ein neuer Friedhof angelegt.

So ziert die auf einer Anhöhe stehende Kirche den Ort und wird von den Priestern aus der Pfarreiengemeinschaft Pfaffenhausen betreut.

Von der alten Kirche war lediglich der Turm aus der 17. Jahrhundert geblieben, der dann anno 1898 seinen markanten Turmhelmaufgesetzt bekam.

Das Dorf das lange selbständig war, wurde am 1. Mai 1978 im Rahmen der Gebietsreform in den Markt Pfaffenhausen eingemeindet.

1919 wurde Schöneberg an das Stromnetz und 1929 an die Wasserversorgung angeschlossen. Zwischen Pfaffenhausen und Schöneberg liegt das Naturschutzgebiet Pfaffenhauser Moos. Östlich des Ortes fließt die Mindel.

Text: Johann Rampp     Bilder: Johann Rampp