Präventionsschulung gegen sexualisierte Gewalt

von Tobias Aurbacher

„Die Deutsche Bischofskonferenz hat in ihrer „Rahmenordnung Prävention“ (2020) eine neue „Kultur der Achtsamkeit“ zum Ziel der Präventionsarbeit erklärt. Achtsam zu sein bedeutet im Hier und Jetzt zu sein – die Sinne zu schärfen, für sich selbst und sein Umfeld. Wenn wir achtsam sind, urteilen wir weniger und stehen für uns und unser Gegenüber ein.“ (prävention im Bistum Augsburg; Miteinander Achtsam)

Um sich diesem Thema theoretisch, wie auch praktisch anzunähern, trafen sich am 30.3.23 rund 40 Personen aus der Pfarreiengemeinschaft und örtlichen Vereinen zu der Präventionsschulung gegen sexualisierte Gewalt. Diese Schulung wurde von der Präventionsabteilung des Bistums Augsburgs und bei uns konkret durch Marina König durchgeführt.

Zuvorderst wurden Begriffe geklärt, hier wurde auch klar, dass eine Tat, im Bereich der sexualisierten Gewalt, nicht erst beim sexuellen Missbrauch beginnt. Im ersten Schritt geschehen meist Grenzverletzungen, diese können sowohl verbal, als auch körperlich sein. Hier gilt es für jede und jeden Einzelnen eigene Grenzen wahrzunehmen und diese im Bedarfsfall zu verteidigen. Doch gilt es auch Grenzverletzungen, die bei anderen beobachtet werden, klar und im richtigen Rahmen anzusprechen. Hier gab uns Marina König unterschiedliche Beispiele, bei welchen wir uns positionieren konnten. Hier war die Frage, ob bei der Situation noch alles im grünen Bereich ist, ob es fragwürdig ist oder ob die Situation eine klare Grenzverletzung ist. Hier wurde klar, alle haben unterschiedliche Wahrnehmungen, welche durch Erfahrungen oder auch kulturellen Hintergrund geprägt ist. Wichtig ist es achtsam für sich und seine Mitmenschen zu bleiben.

Im weiteren Verlauf erhielten die TeilnehmerInnen Daten und Fakten über das Thema. Wir bekamen einen Einblick in die Strategien, die Täter und Täterinnen verfolgen und aus welchem Bereich die meisten Täterinnen und Täter stammen.  Auch wurde besprochen, welche Auswirkungen sexualisierte Gewalt für Betroffene hat. Ganz wichtiges Thema natürlich war auch, was man in Verdachtsfällen konkret machen muss. Zum Schluss stellte sich Tobias Aurbacher, Gemeindereferent der PG, und Norbert Schneider, Pfarrgemeinderat Breitenbrunn, als bisheriges Steuerungsteam für das institutionelle Schutzkonzept vor. Dieses Schutzkonzept wird in diesem Jahr von unserer PG geschrieben. Gerne können sich noch weitere Personen an der Erstellung beteiligen. Die Steuerungsgruppe kann hierbei ergänzt werden, auch kann Unterstützung bei einzelnen Themen gegeben werden. Wer sich gerne mit beteiligt meldet sich bitte bei Tobias Aurbacher (tobias.aurbacher@bistum-augsburg.de; 08265/ 9118880).

Am Do, 27.04.23 findet um 19 Uhr das erste Schutzkonzept-Teamtreffen im Pfarrzentrum Pfaffenhausen statt.(Achtung: Terminänderung: Nicht Di, 25.4.23 wie ursprünglich geplant!!!)


Wer sich an dieser Stelle fragt, wieso unsere PG ein institutionelles Schutzkonzept braucht, sei hier gesagt: Je klarer die Strukturen in einer Gruppe, einem Verein, wie auch in einer Institution sind, desto schwieriger ist es für Täterinnen und Täter aktiv zu sein.
Daher lasst uns gemeinsam an der Kultur der Achtsamkeit in unserer PG, wie auch in unserem persönlichen Umfeld arbeiten.

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Text und Bilder: Ulrike Daufratshofer

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