Abenteuer Land – Zeltlager 2024 am Sportplatz Pfaffenhausen
von Tobias Aurbacher
„Ich bin a Dorfkind darauf bin ich stolz. Denn wir Dorfkinder sind aus gutem Holz. Ich bin a Dorfkind was kann’s schönres geb’n. Als auf dem Land zu Leben.“
Diese Textzeilen des Liedes „Dorfkind“ prägten das Zeltlager 2024 in der Verwaltungs- und Pfarreiengemeinschaft Pfaffenhausen. Denn dieses Jahr stand das Wochenende ganz unter dem Motto „Abenteuer Land“.
Etwa 70 Kinder und Jugendliche aus der Verwaltungs- und Pfarreiengemeinschaft Pfaffenhausen und über 20 LeiterInnen hatten dieses Lied das Wochenende über als Ohrwurm. Aber nicht nur das! Gleich am Freitag Abend wurde mit dem JUZE Salgen ein Flashmob zu diesem Lied einstudiert und ab da an auch dazu getanzt.
Dieses Zeltlager oder auch Hallenlager, wie es die Kinder und Jugendlichen bald nannten, hat die Schätze und Besonderheiten des Landlebens hervorgebracht und für alle bewusst erlebbar gemacht.
Das Ganze beginnt schon, wie dieses Jahr des Öfteren, beim Wetter.
Die guten bis sehr schlechten und damit sehr unterschiedlichen Wettervorhersagen brachten die LeiterInnen in der Woche davor ganz schön ins Schwitzen. Umso besser, dass der Veranstaltungsort des Zeltlagers 2024 auf dem Sportplatz Pfaffenhausen zahlreiche Möglichkeiten und Alternativen bereithält. Denn nicht nur das Sportheim stand zur Verfügung, sondern sogar die nahegelegene Sporthalle. Damit konnte der Abend und die Nacht im Trockenen und Warmen verbracht werden, während das Wetter unter Tags so gut war, dass das ganze Programm draußen auf dem Sportplatz stattfinden konnte.
Mit dieser Lösung konnten die Kinder und Jugendlichen am Freitag Nachmittag gut in der Halle empfangen werden und ankommen. In einer Halle für die Mädchen und in einer Halle für die Jungs wurden jeweils die Lager aufgeschlagen. Einige sorgten sogar mit bunten Strandmuscheln für ein Zeltfeeling in der Halle. Nach einem ersten Kennenlernen der Leiter und der gesamten Gruppe sowie zahlreichen Spielen gab es auch schon das stärkende Abendessen: Pizza.
Dann ab in die Halle. Als thematischer Einstieg in das „Abenteuer Land“ führten Gemeindeentwicklerin Ulrike Daufratshofer als Erzählerin, Gemeindereferent Tobias Aurbacher als Bauer Veitel und Gemeindeassistentin Antonia Baur als Petrus einen Sketch vor. Bauer Veitel beschwert sich über das Wetter, woraufhin der Petrus ihm die Verantwortung dafür übergibt. Bauer Veitel hat dabei auch an fast alles gedacht, bis auf den Wind, weshalb die Kornernte nichts geworden ist. Die erste Lektion für Bauer Veitel als auch für die Kinder und Jugendlichen an diesem Wochenende ist: Auch wenn man beim Wetter mitmischen kann, wird es deswegen nicht besser. Das Wetter liegt also in Gottes Hand und ist (zumindest meistens) gut so.
Dafür liegt der gemeinsame Umgang und damit die Stimmung beim Zeltlager in den Händen jedes Einzelnen, weshalb daran Regeln für einen achtsamen Umgang miteinander folgten, bevor das JUZE Salgen mit ihrem Flashmob wieder Schwung in die Runde brachte.
Und da das Motto wirklich fehl am Platz wäre, wenn die Zeit draußen an der frischen Luft zu kurz käme, wurden die Köpfe aller bei der abendlichen Nachtwanderung noch mal ordentlich durchgelüftet. Dabei kann auch mal Regen dazu gehören, der auf dem Land dringend (zumindest in einem gewissen Maß) gebraucht wird. Dabei durften natürliche verschiedene Stationen und Impulse wie zum Beispiel einem spirituellen Impuls, einer Riech-Station der Landluft mit allem was dazugehört, einer Station mit Grasgrünen oder Himmelblauen Cocktails oder einem Bulldog-Impuls inklusive Kindertretbulldog nicht fehlen.
Auch wenn das Lagerfeuer ins Wasser fiel kam das gemeinsame Singen mit Babs Fischer und Spiel und Spaß in der Halle nicht zur kurz.
Am nächsten Tag führte allein der Weg zum Frühstück von der Halle zum Sportplatz Pfaffenhausen zwischen den Kuhweiden der Familie Gropper den Kindern und Jugendlichen das „Abenteuer Land“ vor Augen. Davor wurde der Flashmob in der Halle allen noch ins Gedächtnis gerufen.
Nach einer sehr guten Verpflegung durch das fleißige Küchenteam ging es los mit der Schnitzeljagd. In kleinen Gruppen durften sich die Kinder und Jugendlichen durch den Markt Pfaffenhausen entlang unterschiedlicher Stationen bewegen. Auch dabei war der Bezug zum Land geboten. Kräuter bestimmen, Handwerkliche Berufe pantomimisch darstellen, Geschicklichkeit, eine Flashmobaufführung beim Edeka und vieles mehr.
Fürs erste geschafft und erschöpft trudelten die Gruppen dann pünktlich zum Mittagessen im Sportheim ein. Spaghetti mit Soße bringen sie wieder auf Touren. Damit gestärkt kann die Freizeit bis zu den Nachmittagsworkshops auf dem Sportplatz gut verbracht werden.
Dann konnten die Kinder und Jugendlichen sich zwischen einem vielfältigen Workshopprogramm ausprobieren. Darunter beispielweise eine Station der Holzwirtschaft oder der Landwirtschaft bei Familie Gropper. Dort machten sich viele an die Butter und Frischkäseproduktion. Dazu passend veranstaltete Tobias Aurbacher eine Spielerunde mit seinem selbst entwickelten Gesellschaftsspiel „Der Milchkampf“ oder auch den Spielen „Kuhhandel“ und „Drecksau“. Eins weiter wurde in der Küche des Sportheims fleißig gebacken und die Kinder und Jugendlichen wurden sich den vom Land gegebenen Zutaten bewusst. Das JUZE Pfaffenhausen sorgte auf dem Sportplatz dagegen für vielseitigen Bastelspaß. Dort wurden Kunstwerke mit der Farbschleuder gefertigt, Freundschaftsarmbänder geknüpft, Specksteine für Halsketten geschliffen und Musikinstrumente aus Naturmaterialien gefertigt. Und natürlich: auch ein Fußballangebot darf auf dem Sportplatz natürlich nicht fehlen.
Mit so einem gut gefüllten Programm verging auch der Nachmittag wie im Fluge. Zeit für das Abendessen. Und wenn dann noch unter anderem der örtliche Bürgermeister Thomas Leinauer grillt, schmeckt es doppelt gut.
Damit gestärkt können die Kinder- und Jugendlichen die LeiterInnen am Bunten Abend mit „Schlag die Leiter“ als Abwandlung von „Schlag den Star“ am Schwebebalken, am Basketballkorb, beim Fußball oder beim Hockey, beim Tanzen und Räder schlagen bis hin zum Nachahmen von Geräuschen herausfordern. Bis schließlich dieser Abend am Lagerfeuer zu Ende gehen kann.
Am Sonntag werden sich die Kinder und Jugendlichen dem baldigen Ende des diesjährigen Zelt- bzw. Hallenlagers bewusst. Noch vor dem Frühstück wird aus Luftmatratzen die Luft herausgelassen, Isomatten zusammengerollt und mit dem Abbau der Strandmuscheln und Wurfzelten gekämpft. Dann ging es wieder zwischen den Kuhweiden zum Frühstück.
Am Sonntag gehört der selbst vorbereitete Gottesdienst zum festen Programmpunkt. Es wird sogar Diözesanjugendpfarrer Tobias Wolf erwartet. In einzelnen Gruppen wird ein Gottesdienstzelt aufgebaut, denn mittlerweile zeigt sich die Sonne von ihrer besten Seite, und ein Altar aus einem Bierzelttisch festlich geschmückt. Währenddessen arbeitet eine Musikgruppe an der musikalischen Gestaltung, eine andere an der anschaulichen Darstellung des Evangeliums und wieder eine andere an dem „Danke“-Sagen. Danke sagen wir auch für verschiedene Landwirtschaftliche Erzeugnisse, die mit einem Gabengang die Themen des Wochenendes aufgreifen.
Noch ein letztes Mal Mittagessen, bevor die Eltern kommen und diese mit dem Flashmob und den Liedzeilen „Ich bin a Dorfkind darauf bin ich stolz. Denn wir Dorfkinder sind aus gutem Holz. Ich bin a Dorfkind was kann’s schönres geb’n. Als auf dem Land zu Leben.“ begrüßt werden. Da wird das Motto des Wochenendes „Abenteuer Land“ und die Gemeinschaft und das Bewusstsein, dass alle Kinder und Jugendlichen in der Verwaltungs- und Pfarreiengemeinschaft Dorfkinder sind verbinden spürbar.
Text: Antonia Baur Bilder: Mathias Egg, Tobias Trück